UfU-Workshop "Über die Kunst, andere zu motivieren" - 20 mal geballte Kompetenz

Wenn über 20 Unternehmerinnen zusammenkommen zur Frage, wie man andere Menschen motiviert, dann braucht es keinen Vortrag. Dann ist soviel Kompetenz im Raum versammelt, dass man die kollektive Intelligenz nur entfesseln muss. Und das ist beim Netzwerkabend der UfUs (Unternehmerinnen für Unternehmerinnen e.V. Düsseldorf) im schönen Café Im Nordpark am 25. September 2017 gut gelungen!

Vorweggeschickt sei, dass jeder Netzwerkabend nach der Eröffnung durch die Vereinsvorsitzende und den aktuellen Netzwerk-Neuigkeiten mit einem leckeren Buffet beginnt. Dies stellt sicher, dass alle Mitgliedsfrauen und Gäste genügend Zeit haben, sich auszutauschen, Kontakte zu vertiefen, zu quatschen und natürlich die leiblichen Bedürfnisse zu befriedigen. Und in dieser Runde wurden mir auch schon diverse Fragen und Herausforderungen in Sachen Führung und Motivation angetragen: "Meine Mitarbeiterin und ich sind so gut vor einem halben Jahr gestartet. Aber irgendwie werden wir nicht so richtig warm. Was mache ich falsch?" oder "Ich habe das Gefühl, mein Team ständig treiben und kontrollieren zu müssen - wie kriege ich sie zu mehr eigenständigem Arbeiten?" heißt es. Mich beschleichen die ersten Zweifel, ob ich der Vielfalt der Fragen gerecht werden kann in nur einer Stunde Workshop - und ob mein Ansatz der richtige ist, um meinen Netzwerkkolleginnen Antworten auf ihre Fragen zu bieten.

Doch dann klappt es wunderbar: Wir starten im Plenum mit einem offenen Brainstorming, was wir spontan mit dem Wort "Führung" verbinden - und dann damit, was uns persönlich eigentlich motiviert. Als wir unsere Sammlung dann nebeneinander legen, wird es gleich offenbar: Unsere Bilder von Führung (Richtung vorgeben, Charisma, Fürsorge, Feedback geben) unterstützen nicht immer zu das, was motiviert, nämlich Freiräume, Kreativität, Teamspirit, Vertrauen, Anerkennung.

Nach einem kurzen Input zu den drei Kerntreibern intrinsischer Motivation (nach Ryan und Deci) gehen wir dann in einen strukturierten Austausch mit wechselnden Kleingruppen: Woran erkennt man, was eine/n Mitarbeiter/in motiviert, auf welche Indize kann man achten? An welche hilfreichen Verhaltensweisen von vorbildhaften Führungskräfte erinnern wir uns, die uns in unserer Erfahrung motiviert haben? Und welche konkreten Impulse nehmen wir also für unsere eigene künftige Führungsarbeit mit, was wollen wir ab morgen schon anders machen? Der Raum brummt vor lauter Gesprächen, es geht lebhaft zu trotz der fortgeschrittenen Stunde.

In der abschließenden Plenumsrunde reflektieren wir unsere Erkenntnisse und sind alle begeistert. Davon, wie hilfreich der zielgerichtete Austausch mit KollegInnen ist, um Inspirationen für konkrete Fragestellungen zu finden. Davon, wie in so kurzer Zeit das versammelte Wissen ausgetauscht und die gemeinsame Kompetenz verstärkt wurde. Und wir sind auch neu geerdet: Mit der Erkenntnis, dass Führen und Folgen untrennbar mieinander verknüpft sind und dass Führung daher Beziehungsarbeit auf Augenhöhe bedeutet.

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